Regenbogendächer und haushohe Blumen
Stell dir mal vor, über deinem Haus gibt es ein grosses Regenbogendach – und im Garten blühen haushohe Blumen. Was wäre dann noch alles möglich? Unserer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und so auch nicht unseren Möglichkeiten im Leben. Das Leben passiert uns nicht, wir kreieren es.
In diesem Blogartikel gibt es zwei Anfänge: 1. Der Bauernhof, 2. Dieser Blog. Dazwischen liegt eine Reise. Es erwartet dich meine Heilungsreise in Kurzfassung und viel Inspiration für deinen eigenen wichtigsten Weg – den Weg zurück zu dir – mitten ins Leben.
Geburtsort Bauernhof
Ich kam auf einem Bauernhof auf die Welt. Als meine Mutter an dem Sommerabend meinem Vater sagte, dass es bald los gehen würde, meinte der ‘Ach was, das dauert sicherlich noch etwas’ und fuhr mit dem Traktor aufs Feld, Gras für die Kühe mähen. Nun ja, meine Mutter sollte Recht behalten – es dauerte nicht mehr lange und ich kam, wie das Mähwerk noch warm war. Ich wäre beinahe in die Toilette geplumpst und mein Vater durfte, oder musste, die Nabelschnur durchtrennen. So wie meine Geburt aufregend war, wurde auch mein bisheriges Leben.
Aufgeregt bin ich auch hier beim Schreiben dieses Artikels. Denn es ist mein allererster Blogartikel (zumindest der erste, der veröffentlicht wird). Und der ist ziemlich persönlich geworden. Ich überwinde eine meiner grössten Ängste, nämlich die mich zu zeigen und sichtbar zu werden. Ich führe mir den Bunjee Jump vor fast 20 Jahren in Neuseeland vor Augen. Es fühlt sich ähnlich an. Ein Sprung ins Leere, ins Ungewisse. Wie ich meine Angst vor dem grossen Abgrund überwunden habe und gesprungen bin (ehrlich gesagt, hätte ich nicht bereits dafür bezahlt gehabt, wäre ich vermutlich nicht gesprungen ;)). Jedoch liegt bekanntlich hinter unseren grössten Ängsten die grösste Freiheit. Deshalb erzähle ich euch, wer ich geworden bin.
Mit Selbsterkenntnis aus der Dunkelheit
In einer dunklen Zeit, einer Zeit der Krise und der Isolation, war ich gezwungen nach Innen zu blicken. Ich musste einigen Ballast abwerfen. Den Ballast, der viele Jahre den Blick auf mein wahres Ich verklärt hatte. Ich erkenne heute, diese dunklen Stunden haben mich das meiste gelehrt. Sie lehrten mich, mich selbst zu erkennen. Zu erkennen, dass ich unglaublich stark bin, dass ich gut und richtig bin, genauso wie ich bin – und dass ich viel zu geben habe. Und, dass ich auch wertvoll und liebenswert bin, wenn ich nichts gebe (!). Ich erkenne, dass ich mich umsonst falsch gefühlt habe und ständig im Aussen nach dem gesucht habe, was mir ein gutes Gefühl gibt. Und dass ich schöpferisch und kreativ bin – schon immer war – und von einem Regenbogendach behütet bin ;).

Von Krisen, Umwegen und Neuanfängen
Grundlegende Entscheidungen
Eine grundlegende Entscheidung für meine persönliche Weiterentwicklung habe ich vor 8 Jahren getroffen. Da begann sozusagen meine Heilungsreise, als ich beim Hausarzt Psychopharmaka ausschlug, das erste Mal psychologische Hilfe in Form von Gesprächstherapie in Anspruch nahm und gipfelte in einer schweren Erschöpfung nach einer Covid-Infektion vor 3 Jahren. Noch vor 8 Jahren war ich komplett in der Opferhaltung. Damals sah ich das nicht so. Ich dachte mir viel mehr, dass entweder ich falsch bin, und/oder das Leben ungerecht ist. Ich merkte, dass etwas mit mir nicht stimmt und erwartete Hilfe von meinem Arzt, meiner Therapeutin, meiner Familie und meinen Freunden.
Am meisten suchte ich Antworten bei der Psychotherapeutin, zu der ich ein Jahr lang regelmässig ging. Die hatte eine harte Nuss zu knacken (hat sie mir später wortwörtlich so gesagt). Doch mit jeder Sitzung gelang es ihr mehr, die harte Schale aufzuweichen. Ich bin ihr auf immer dankbar, denn vieles wurde für mich leichter und besser. Und ich danke mir bis heute für diesen Entscheid mir Hilfe zu holen. Einiges Unkraut wurde in der Zeit gezupft, der Boden wurde gelockert – doch der Samen keimte noch nicht.
Unter- und Überforderung gleichzeitig
Vor, während und nach dieser Therapie beschäftigte mich das Leben und ich versuchte meinen Kopf über Wasser zu halten – so gut es eben ging. Ich war häufig energielos und hatte irgendwelche Beschwerden und Symptome. Ich erinnere mich, dass mein Patenkind manchmal enttäuscht meinte: ‘Gotti, immer hast du etwas! ’. Und das stimmte – ich hatte fast immer irgendein Leiden, das mich einschränkte.
Ich war über einige Jahre für Studium und Beruf häufig im Ausland unterwegs – in Ländern Asiens und Afrikas. Die Orientierungslosigkeit im Innen trieb mich im Aussen (blind) voran. Ich arbeitete in der internationalen Zusammenarbeit und ländlichen Entwicklung. Das Reisen und die fremden Kulturen kennenzulernen war aufregend, doch die Arbeit erfüllte mich nicht so richtig. Ich fand mich ewig suchend; besuchte Kurse und Weiterbildung nach Weiterbildung. Nach meinem Masterabschluss heiratete ich einen Mann aus einem Drittstaat. Ihn dabei zu unterstützen, sich in der Schweiz zu integrieren, gab mir eine Sinnhaftigkeit und lenkte von meinen eigenen Problemen ab.
In Jobs fühlte ich mich häufig gleichzeitig unter- und überfordert (Vielleicht wäre ‘fehl’fordert ein passenderer Begriff?). Ich verspürte schon lange den Drang mein eigenes Ding zu machen (rückblickend seit der Jugend). Jedoch glaubte ich nicht an mich und sah nicht, was ich denn Dienliches zu geben hätte. Ich fühlte mich häufig blockiert und falsch auf der Welt. Ich wäre gerne sichtbarer gewesen, doch wenn ich dann mal sichtbar wurde, fühlte ich mich unwohl und verkehrt, wollte mich gerne direkt wieder verkriechen. Heute weiss ich, ich darf mich vor allem selbst sehen.
Die grosse Krise
Meine grosse Krise began im Sommer 2022. Nach zwei Jahren der Vorsicht, des Abstand Haltens und des Hände Desinfizierens, entwickelte sich bei mir nach einer COVID Infektion chronische Erschöpfung, 24/7 Kopfschmerzen und Brain Fog, nebst anderen diffusen, doch hartnäckigen Symptomen. Da nun, nach 3 Jahren Zusammenleben und 2 Jahren Trennungszeit die Scheidung von meinem jetzt Ex-Mann lief, musste ich mich in der Zeit mit viel Papierkram herumschlagen, sowie zweimal vor Gericht erscheinen. Ich hatte finanzielle Sorgen und Existenzängste. Irgendwann konnte ich aufgrund meiner verschlechterten gesundheitlichen Situation und trotz einem sehr sozialen und rücksichtsvollen Arbeitgeber, meinen Job im Projektmanagement nicht mehr ausüben.
Mich umgab ein unterstützendes Umfeld von Familie, Freunden, Mitbewohnerin, Arbeitgebern, Ärzten und Therapeuten. Ich bin ihnen bis heute sehr dankbar für alles Verständnis, die Fürsorge, das Nachfragen, das an mich Denken. Trotzdem konnte mir niemand das abnehmen, was ich zu durchlaufen hatte. Mein Leben wurde sehr klein und eng. Ich war Gefangene meines Leidens, von 24/7 Kopfschmerzen, Grippesymptomen und chronischer Erschöpfung geworden. Ich konnte das Haus nur fürs Nötigste verlassen. Ich hatte Unmengen an Zeit zur Verfügung. Doch ich konnte nichts unternehmen, nichts planen, keine neuen Erinnerungen schaffen. Das Letzte, stellte sich auf Dauer als das Zermürbendste heraus. Ich weinte manchmal, doch ich fiel in keine Depression. Ich übte mich diszipliniert darin gegen den dunklen Abgrund anzukämpfen. Ein Kampf, der sich tagtäglich wiederholte – auf einem Drahtseil, über dem Abgrund.

Pacing in der Endlosschleife
Was ich den ganzen Tag lang tat? Einige wagten mich das zu fragen, andere dachten sich die Frage bloss. Pacing. Liegen, warten, meditieren, im nächsten Laden einkaufen, Puls überwachen, kochen, essen, duschen, wieder meditieren, abwarten, an die Decke kucken, aus dem Fenster kucken, Tee trinken, nochmals meditieren, kurze Telefonate, schlafen. Irgendwann ging anspruchslose Videos zu schauen, lesen und Podcast hören im 10-20’ Takt, mit mindestens 20’ Pause dazwischen, wieder. Alles mit andauernden Symptomen und Erschöpfung. Erst viel später ertrug ich ‘normale’ Musik, anstelle von Meditationsmusik, zu hören wieder. Freundinnen kamen mich für einen ‚Tee trinken lang‘ besuchen, was ein Highlight war. Mehr ertrug ich auch nicht. Danach musste ich mich unter pochenden Kopfschmerzen wieder hinlegen.
Manche erzählten mir von ihren Herausforderungen. Dass sie es zwei Tage ohne Sport nicht aushalten würden, oder sie hätten drei Tage nur liegen können wegen einer Grippe. Damals konnte ich innerlich nur darüber lachen und weinen gleichzeitig. Wie schön wäre das doch (!).
Leben oder Überleben?
Mein Umfeld lebte (und es war ihnen sehr gegönnt!) – ich überlebte. Mein Umfeld lebte das normale Leben weiter, ging während den zwei Jahren auf Reisen in ferne Länder, nach Australien, zog um, wurde schwanger, machte eine Weiterbildung, verliebte sich, ging Wandern, verkaufte ein Haus, kaufte ein anderes Haus, radelte den Rhein entlang bis nach Rotterdam, gebar ein Kind, züchtete Gemüse, entliebte sich, flog nochmals nach Australien, ging in Spanien surfen, machte den Schulabschluss, feierte Ostern, ging in Frankreich surfen, machte Sommerferien in Kanada, begegnete einem Bären, ass Wassermelonen in Kroatien. Ich sah zu. Ich beobachtete die Natur vor dem Fenster, wie sie über die Jahreszeiten erblühte, verblasste, sich zurückzog und von neuem erblühte.
Durch tiefgreifende Erkenntnisse aus der Krise
Da war sie jetzt wohl, die grosse Krise, von der viele sprechen, dass sie das Leben verändern würde. Man nennt das übrigens auch ‚die Initiation‘. Darüber schreibe ich mal in einem anderen Blogartikel. Ich wusste irgendwann, dass es für irgendetwas gut sein würde, doch noch konnte ich nicht erkennen wofür. Ich kam nicht darum herum, als eine neue Sichtweise zu entwickeln – auf mich und auf die Geschehnisse. Entweder hatte diese grosse Krise einen Sinn, den ich zwar noch nicht kannte, oder die Depression und der dunkle Abgrund wäre nahe. Auf magische Weise fand ich eine Verbindung zu mir und zum Leben. Es fühlte sich wie ein ganz persönliches Geheimnis zwischen mir und dem Leben an.
Ich fand einen Zugang zur Selbstannahme und Selbstliebe und ein Erhaschen eines Bildes, was der Sinn des Lebens sein könnte. Ich hatte immer noch gleich wenig. Kein Geld, keinen Job, den ich zur Zeit ausführen konnte, keine unterstützende Partnerschaft, kein ’normales Leben‘ – dafür viele Symptome, Schmerzen und Ungewissheit. Doch ich litt weniger daran. Auf einmal konnte ich Fülle und Glück im Innen finden. Mein Umfeld meinte ‚Rahel, ich bewundere dich, wie du das machst‘. Ich sagte: ‚Habe ich eine Wahl, als stark zu sein? Es gibt nur diesen Weg, der andere Weg führt in den Abgrund.‘

Was ich auf dem Weg gelernt habe – und weitergeben möchte
Du bist stärker als du glaubst
Ich las irgendwann in dieser Zeit zum ersten Mal dieses Zitat von Frieda Kahlo (im Bild). Und es traf mich mitten ins Herz. Was wenn ich stärker bin, als ich denke? Es begann sich ein Samen in mir zu regen. Ein Samen mit dem Kern des Wissens, dass ich wieder gesund werden würde. Gesund und noch mehr. Ich würde wieder in meine volle Kraft kommen. Vielleicht sogar das erste Mal in meinem Leben in meine gesamte Kraft finden. Denn was, wenn es nicht darum geht im Leben nicht zu leiden, sondern darum den Sinn hinter dem Leiden zu erkennen? Hast du dir schon mal durch den Kopf gehen lassen, dass du möglicherweise viel stärker bist, als du jemals geglaubt hast? Wenn nicht, dann ist jetzt ein guter Zeitpunkt dafür. Was löst der Gedanke in dir aus?
Verbindung von Yin und Yang
Mit dem Studium in Agronomie im Bachelor und Agrarwissenschaften im Master suchte ich Halt im Aussen und fand ein Raster, wo ich drin funktioniere konnte. Ein Raster, worin ich eine Identität fand, weil ich mir selbst keine geben konnte. Meine Masterarbeit habe ich über Saatgutsysteme in Nepal geschrieben. Diese Thematik inspiriert mich heute noch, weil Saatgut so vieles miteinander verbindet, und daher kommt auch die Samen- und Keimlinganalogie.

Ich bin auf einem mittelgrossen Schweizer Bauernhof in der Südostschweiz, aufgewachsen. Als Kind habe ich diese Abgeschiedenheit manchmal gehasst. Ich war das einzige Bauernkind in der Schule gewesen. Es war kompliziert sich mit Freundinnen treffen zu können, oder nach Chur in den Ausgang (und wieder heim!) zu gelangen. Ich fühlte mich oft als Aussenseiterin. Heute bin ich voller Dankbarkeit und Demut darüber, dass ich so nah an der Natur und mit Tieren aufwachsen durfte. Noch immer spüre ich den besonderen Draht zur Natur, zur Erde und zu Tieren. Ich bekomme immer mehr zurück, als ich gebe.
Die Krise bringt auch berufliche Veränderungen mit sich. Jetzt therapeutischer Coach, Mentorin und Begleiterin für Selbstheilung und Potenzialentfaltung zu sein, ist ein beachtlicher Richtungswechsel. Doch das Wissen und die Stärken, welche ich auch in meiner Arbeit als Wissenschaftlerin und Projektmanagerin brauchte, halten mir den Rücken frei. Meine Neugierde, den Dingen auf den Grund gehen zu wollen, mein exaktes Arbeiten, das Wissen, dass alles miteinander verbunden ist. Nun wird das starre Raster weich und es entsteht Platz für Durchwurzelung. Ich erkenne, dass ich nun meine harten Seiten von Kompetenzen in Führung, Struktur und Ordnung mit meinen weichen Seiten, meiner Empathie und meiner emotionalen Intelligenz verbinden darf. Yin und Yang vereinen sich. Der Keimling gedeiht zu einer Pflanze, die weich und zäh gleichzeitig, den Stürmen des Lebens trotzt.
Können wir uns falsch entscheiden?
Ich darf erfreut feststellen, dass mein Umfeld unterstützend in meiner neuen Richtung ist. Die Einzige, die manchmal daran zweifelt, bin wohl ich. Alles auf eine Karte zu setzten ist nicht leicht. Doch es schafft Klarheit und Energie. Es erleichtert das Fällen von Entscheidungen. Es entspannt mich zu wissen, dass wir uns nicht per se falsch entscheiden können, sondern wenn es ‘falsche Entscheidungen gibt’ diese uns am meisten lehren (ja gut, zugegeben, klingt abgedroschen). Doch hat vieles mit unseren Bewertungen von ‚gut‘, ’schlecht‘, ‚richtig‘ und ‚falsch‘ zu tun. Manchmal können wir schlicht nicht voraussehen, wofür etwas gut ist. Auch wenn die Jahre mit Long Covid eine Hölle waren, bin ich heute dankbar dafür.
Ein Kreis schliesst sich
Als Kind habe ich gerne vor meiner Familie Rollen gespielt, gepredigt und Dinge erklärt. Meine Mutter meinte manchmal: ‘Rahel, du wirst mal Pfarrerin’. In der Oberstufe liebte ich das Essay Schreiben über ‚Gott und die Welt-Themen‘, sowie die Donnerstagsschule mit dem Dorfpfarrer und die Diskussionen darin über Lebensthemen. Mit der beruflichen Reorientierung und Ausbildung zum therapeutischen Coach schliesst sich für mich ein Kreis im Leben. Nämlich, dass ich da bin, um Menschen sich selbst und das Leben verständlicher zu machen. Dass sich Menschen durch mein Sein und den Raum, den ich ihnen halte, selbst besser erkennen können. Es war schon immer mein Urbedürfnis gewesen. Siehst du? So werde ich, wer ich bin – immer noch und immer wieder.
Die Krise, mein Lehrmeister
Diese Krise hat mich etwas sehr wichtiges gelehrt. Nämlich, dass ich mit vielem umgehen kann. Dass ich in an der Dunkelheit nicht zerbrechen muss, sondern, dass sie mich sogar stärker macht. Heute weiss ich, dass ich stark bin und viel mehr aushalten kann, als ich glaubte. Ich bin meine eigene Medizin. Und ich bin heim gekommen – heim zu mir. Denn wahre Sicherheit ist nur im Innen und nicht im Aussen zu finden. Schlussendlich bedeutet viel Geld und Immobilien zu besitzten keine wahre Sicherheit. Für mich lautet die Frage, wie kann ich mit Krisen umgehen? Woran kann ich mich halten, wenn im Aussen alles wegbricht?
Fragen für dich
Ich möchte dir ein paar Fragen mitgeben. Ich lade dich dazu ein dich zu fragen:
- Welche Gedanken hast du jetzt gerade über dich?
- Was nennst du die ‘wichtigen Dinge’ des Lebens?
- Kennst du deine Bedürfnisse?
- Sprichst du über deine Bedürfnisse? Wenn ja, wie fühlst du dich dabei?
- Erlaubst du dir alle Gefühle?
- Weisst du, wie die verschiedenen Gefühle sich im Körper anfühlen?
- Wie lange kannst du mit Trauer still sein, bevor du dich ablenkst?
- Erlaubst du es dir glücklich zu sein?
- Was tust du nur für dich und für niemanden sonst?
Wie bin ich nun geworden, wer ich bin?
Kurz gesagt, bin ich dank der gesundheitlichen Krise geworden, wer ich bin. Indem ich die Krise durchschritt, zurück zu mir fand, mich wieder spüren und mir vertrauen lernte, mir mehr wert war, mein Selbstbild stärkte und in noch grösserer Selbstverantwortung für mich ging. Die dunkle Zeit hat mir geholfen, mich zu erkennen – doch bin ich immer noch, wer und wie ich schon immer war.
Jeden Sommer zu meinem Geburtstag, erzählen mir meine Eltern die abenteuerliche Geschichte meiner Geburt. Wie sie am Tag meiner Geburt noch im Ferienhaus auf dem Berg waren und Besuch hatten (die Strasse dahin war holprig!). Wie ich abends überraschend schnell auf die Welt kam und wie ich auf dem Weg durch die Stadt ins Spital trotz warmer Decken fast erfroren wäre. Ich mag es, mir diese Geschichte jedes Jahr wieder von Neuem anzuhören. Jedesmal klingt sie wieder etwas anders und so, wie wenn ich etwas Besonderes wäre – und es triggert mich, dies hier zu schreiben, aber etwas Besonderes? Ja, das bin ich.
Wie beschreibe ich mich heute?
Feinfühlig, humorvoll, lebenslustig, tiefgründig, launisch, naturverbunden, rhabarberliebend, reflektiert, direkt, still, laut, nachdenklich, regenbogendächerliebend, ungeduldig, kreativ, verbindend, impulsiv, poetisch – mich treiben die Fragen um, was der Sinn des Lebens ist, wie wir das Spiel des Lebens am besten spielen können, warum es Leiden gibt, wie es leichter gehen kann, wie wir besser leben können, wie wir ein Mehrwert und Beitrag für andere und die Welt sein können, wie wir mehr verstehen können, warum Dinge so sind wie sie sind, warum es so viele Illusionen gibt und wir so oft enttäuscht werden.
Ich bin immer noch ein Bauernkind. Ein Bauernkind, das zur Zeit in der Stadt wohnt und dessen Intensität und Anonymität gleichzeitig geniesst. Ich mag Gegensätze. Ich bin gleichzeitig alles und nichts. Denn ich trainiere gerade die Tools ‘Vergessen’ und ‘Ichlosigkeit’ und somit ist das alles, was ich euch gerade erzählt habe, nicht mehr so wichtig…;-).
Die junge Pflanze ist bereit, allen Widrigkeiten und Herausforderungen auf dem Weg zu begenen. Wie eine tapfere Kriegerin trotzt sie dem Sturm des Lebens und ist bereit neue Blätter, Triebe und Blüten zu bilden – und auch ihrere poetischen Ader freien Lauf zu lassen ;).
Denn, ich bin - denn, es ist. So gehe ich, wo das Leben mich hinführt - immer noch und immer weiter. So erkenne ich, mich in dir - immer noch und immer an meinem Platz. So empfange ich, was zu mir möchte - immer noch und immer neu. So lasse ich los, was gehen will - immer noch und immer mehr. So werde ich, wer ich bin - immer noch und immer wieder. Denn, ich bin - denn, es ist.
RAHEL WYSS
Wer bist du ?
Weisst du schon, wer du bist? Welche verborgenen Samen möchtest du gerne zum Keimen bringen?
Über welche Themen soll ich als nächstes schreiben? Lasse gerne Kommentare da. Oder schreib mir unter contact@rahelwyss.ch. Mehr über mich gibt’s auch direkt hier zu lesen.
Hier findest du mehr über meine Angebote, sowie meine Einladung an dich in eine kleine Gemeinschaft von Gleichgesinnten Facebook-Gruppe LongGONE – Tschüss Erschöpfung, hallo Freiheit zu kommen.
Wir sind alle auf dem Weg, und niemand muss den Weg alleine gehen.
Danke fürs Lesen und Reinspüren & alles Liebe für dich 🤎 Rahel
Rahel Wyss – Holistic Life Coaching – www.rahelwyss.ch
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